Conill Trophy Paris

Conill Trophy Paris

40eme anniversaire

30 octobre – 1 er novembre 2021

Nach einer verkorksten Saison geht es zum Saisonende noch zu einem Highlight nach Paris. Da unser Campingbus verkauft ist organisieren Matthias und ich uns einen schnellen Kombi und reisen mit Partnerinnen zur herbstlich schönen Seine. Als es bei uns Donnerstag abends losgeht senden Klaus und Alexander Bode schon Grüße aus Meulan. Am Ende meiner 40. Starboot-Saison geht es für mich zum 23. Mal zu den Freunden nach Paris zum CVP. (Cercle de la Voile de Paris von 1858) Der älteste Segelclub Europas. Hier wurden schon die olympischen Spiele 1904 und 1924 ausgetragen. Tradition wird hier gelebt. Viele Wanderpokale zieren die Vitrinen, Halbmodelle und die Impressionisten grüßen von den Wänden.


Auf der langen Fahrt werden einige alte Erlebnisse erzählt auch Matthias kann da schon einiges zu beitragen.
Deutlich nach Mitternacht kommen wir an. Unseren Namensschilder kleben an den Zimmertüren. Jetzt muss noch schnell ein bisschen geheizt werden und dann beginnt die Nachtruhe.

Beim Bootsaufbau am nächsten Morgen begrüßen uns die ersten Franzosen und auch Schweizer, die mit 3 Mannschaften anreisen. Die Bodes besorgen eine deftige Brotzeit aus dem FrischeMarkt um die Ecke. Nach einer kleinen Mittagspause geht es dann mit der S-Bahn nach Paris. Galerie Lafayette, La Opera, Louvre, Boulevard St.Germain – die Austern dürfen nicht fehlen. An diesem Abend sind aber die Froschschenkel der Burner. Dass uns der Frosch noch ein 2. Mal begegnen sollte, haben wir hier noch nicht geahnt.

Am Samstag gehen die Boote zu Wasser. Nach einem köstlichen Buffet geht es an den Start. Wir segeln in 2 Gruppen, um am Sonntag-Mittag eine Gold und Silberfleet zu bilden. Diese Form wird zum ersten Mal gewählt. Nach den Erfahrungen mit sehr wenig Platz bei einem engen Feld, erweist sich dies als sehr gute Regelung, man kann seinen eigenen Kurs segeln und erlebt nicht dauernd Zufalls-Konstellationen. Trotzdem wird an den Wendemarken hart gefightet.

Nach einem geselligen Abend mit Pasta-Party und einem erneut guten Mittagsbuffet geht es nachmittags in die Gold- und Silverraces. Wir sind in unserer Gruppe als 2. qualifiziert mit Chancen nach vorne. Nach der Luv-Tonne zum Verholer frohlocke ich noch über eine geile Raumschotstour in Gleitfahrt, dann kommt schon der brutale Drücker, der alles verändert.
Leider sind wir auf dem falschen Bug. Wir fahren schon total überrissen, aber das Ufer kommt immer näher. Wir liegen an 2. Stelle und ich glaube noch wir überstehen das. Eine Halse geht nicht, der Baum steigt zu stark. Wir versuchen eine Q-Wende, geht auch nicht, das Ufer kommt näher. Wir versuchen jetzt die Powerhalse. Wahnsinn. Wir liegen flach auf dem Wasser. Matti hat glücklicherweise, noch die Lee-Backstag gezogen. Ich gehe über Bord. Als ich wieder auftauche, ist das Boot schon einige Meter weg, aber ich habe das letzte Ende der Großschot in der Hand. Ich ziehe mich ran. Dabei ziehe ich natürlich das Großsegel wieder dicht. Matti steht auf den Seitentanks, greift die Schot und zieht mich ran. Dabei wird am anderen Ende die Schot entlastet und das Boot richtet sich wieder etwas auf, ist aber randvoll Wasser. Matthias zieht mich an Bord. Ab jetzt geht es um das Material. Der Druck ist immer noch in der Luft. Ein Begleitboot ist sofort bei uns. Ich weiß nicht wie Matti es geschafft hat, aber die Segel sind dann sehr schnell unten. Ich registriere, dass die Pinne nur noch 10cm lang ist. Einfach durchgebrochen. Nun geht es zum Steg und viel Arbeit wartet auf uns.

Am Abend ist unser Schiff schon verpackt und wir gehen relaxed zum Galadiner, denn für uns ist die Regatta vorbei. In französischer Art mit vielen Reden und gutem Rotwein verbringen wir einen echten Traditionsabend am großen offenen Kamin. Zu dem 40. Anniversaire der Regatta Pinatel/Conill überreiche ich der Flotte und dem Club ein Halbmodell von einem grauen Starboot, welches ich einige Jahre gesegelt habe. 1982 beginnend bin ich zum 23. Mal hier am Start nur Klaus Bode hat noch mehr Teilnahmen. Wir sind beide schon seit einigen Jahren Ehrenmitglied.

Am späteren Abend bekomme ich den Grenouille-Wander-Preis überreicht. Das ist ein grüner Frosch. Ihn bekommt der Segler, der bei der Regatta über Bord geht. Leider muss ich ihn sofort wieder abgeben, denn es ist noch eine Vorschoterin ins Wasser gefallen.
Auf der Rückfahrt hatten wir nun wirklich viel zu erzählen. Und es entsteht natürlich schon die Vorfreude auf 2022.

Uwe Hannemann

Bericht Lüer Preis